Freitag, 11. Oktober 2019

Törn 2019 Tag 6

Letzter Tag. Dieser wird völlig anders als die anderen. Erster Tagesordnungspunkt ist die Erforschung eines vor mehr als 30 Jahren abgestürzten und gesunkenen Flugzeuges. TO hat die Koordinaten herausgefunden, wir finden es in derselben Bucht, wo wir die Nacht verbracht haben. Anker raus und Tauchergläser auf die Nasen, und Gopros gezückt. Lohnende Aufnahmen lassen sich beim tauchgang in 6 meter Tiefe machen. Das Gefühl einen vergessenen Schatz gefunden zu haben macht sich breit.

Wir verlassen danach die Bucht, und peilen direkt die Marina Alimos an. Denn der Wind lässt heut fast völlig aus, somit ist ein kleiner Umweg über Ägina nicht sinnvoll.

Tja, und was machten Seeleute während der Flaute zu allen Zeiten? Sie tranken Grog und machten Unsinn, Meutereien usw.. Zu letzterem hatten wir keinen Grund und Grog war keiner an Bord. Infolge dessen machten wir aber auch keinen Unsinn, sondern begannen die letzten Vorräte herauszukramen - ich habe ja schon erwähnt, letzter Tag. Da fiel uns eine ganze Flasche Ouzo in die Hände. Somit konnten wir Sinnvolles mit Vergnüglichem verbinden. Die Zuteilung der Ouzo-rationen gelang uns über eine ausgedehnte Partie Mäxchen. Diese Methode der Vorratsvernichtung kann man nur weiterempfehlen! ...Zum Glück haben wir nicht noch weitere unangebrochene hochgeistige Schätze gefunden...

Um 15 Uhr kommen wir gemeinsam mit zig anderen Yachten in der Marina an, wo Dimitris bereits auf uns wartet, unübersehbar trotz des lebhaften Gewimmels - ob seiner neuen Lostcrew-Kappe.

Anlegemanöver sind einfach immer spannend, aber alles geht glatt von der Hand.

21 Meilen Tagesetappe.

Jetzt haben wir zunächst etwas Ruhe nötig,

Danach folgt das Zeremoniell der Bergung der LostCrew Flagge. Abends gehen wir in die nahe gelegene Taverne Vasilis, gemeinsam mit Dimitris, mit dem der cäptn noch einiges geschäftliche zu besprechen hat. Aber davon verrate ich jetzt nichts, es soll ja spannend bleiben. Kali Orexi! Und danke für eure geschätzte Aufmerksamkeit :-)


Törn 2019 Tag 5

Griechenland ist ja das Land der Philosophen; zumindest mal gewesen, wahrscheinlich sind sie damals aber nicht auf einem modernen Segelboot gesessen, aber die LostCrew hatte heute viel Zeit zum dahin-sinnieren...Die Bucht war auch morgens so ruhig wie abends, doch schon die Schwimmübungen (wir wollen es mal so nennen) der Crewältesten bringt die spiegelglatte Wasseroberfläche in Bewegung und beweist, dass die Fische gerne Mais fressen und es eine Kreislaufwirtschaft zwischen ihnen und der LostCrew gibt.

Nach leider erfolglosem Drohnenreparaturversuch inkl. schwarzem Rauch und kleinen Flämmchen auf den Leiterplatinen, legen wir ab und machen uns nach einem Schwenk in die Bucht des kleinen Dorfs Korrissia auf Kea auf den Weg ins Ungewisse. Auf dem Plan steht entweder Badetag oder Weiterfahrt in Richtung Alimos. Aufgrund des doch vorhandenen Windes und dem Fehlen von Sonnenschein wird es Zweiteres, und Epifany macht auf der Kreuz zwischen Kea und Makronisos bei 8kn Wind aus Süd brave 4,5kn Fahrt. Für etwas Aufregung sorgt eigentlich nur die Inventur der Vorräte, es sind noch 4l Bier für 2 Tage vorhanden. Aber eh pro Person...

Bis zum Kap Sounion geht's bei nachlassendem Wind noch unter Segel, dann muss wieder der Motor ran, naja der Eiskasten braucht auch wieder Energie, sonst wird das viele Bier noch warm. Joe muss ja nichts mehr beweisen, aber die Sugi für die 2kg Nudeln sind fantastisch.  Die Crew ist wirklich in allen Bereichen ganz gut versorgt. Den ganzen gestrigen Abend haben wir kein einziges Schiff gesehen, aber am Kap klarerweise fahren alle Kreuz und Quer. Ziel ist heute die Bucht Palaia Fokaia im Sarronischen Golf, eine der wenigen die bei diesen ungewöhnlichen Winden aus Süd halbwegs Schutz bietet. Was der Abend bringt ist wie immer ungewiss, sicher ist aber dass wir die gestern verpassten Partien Wizard nachholen werden; wenn das so weiter geht muss ich mir langsam auch hier Börni- Regeln einfallen lassen. 
Wenns was gibt erfahrt ihr es eh immer als erstes......

Mittwoch, 9. Oktober 2019

Törn 2019 Tag 4

Der Tag 4 wird uns als der seglerisch unkomplizierteste, und wettermässig angenehmste bisher in Erinnerung bleiben. Und auch kulinarisch lässt er keine Wünsche offen.

Die Nacht verlief ruhig trotz der russischen Flotille an unseren Steg. Als wir um 8uhr aufwachen, bemerken wir dass 2 Crewmitglieder fehlen. Dabei haben wir doch

am Vorabend ausgemacht, 9 Uhr ablegen! Und siehe da, unsere beiden Nachtschwärmer finden sich exakt um 8 Uhr an Bord ein. Etwas heiser zwar, dafür mit frischer Konditoreiware.

Nach dem Frühstück und Wasser bunkern können wir loslegen - ohne bezahlt zu haben, denn niemand wollte etwas kassieren bei uns. Möglicherweise hat man uns für Mitglieder der russischen Flotille gehalten...

Der Wind bläst lebhaft aus Nord, der Seegang ist deutlich verträglicher als am Beginn der Woche. So können wir recht flott unser zwischenziel, eine Ankerbucht, an der westseite der Insel Tinos erreichen. Hier entfalten sich Joe und Harry als Köche, Salat mit Schafskäse im speckmantel und chorizo mit Erdäpfelgulyas, und die anderen als Genießer... und als Tellerwäscher.

Eine Runde schwimmen geht sich auch gut aus.

Und weiter geht's wieder recht angenehm und unspektakulär Richtung Westen. Anfangs muss schon mit gerefften Segeln gefahren werden, es bläst teilweise mit 6 Bft, allerdings doch recht wechselnd, aber das sollte ja kein Problem sein. Einige Reff- und ausreffmanöver/schlucke später hängt der cäptn ein Boje über Bord Manöver dran, das die Epifany letztlich doch irgendwie hinkriegt.

Um 10 vor 7 verschwindet die Sonne hinter der Insel Kea, unser heutiges Ziel! Es ist also wieder Nachtfahrt angesagt, denn wir sind ja noch 20meilen davon entfernt. Und wir haben wieder Hunger bekommen. Während der halbwegs ruhigen Fahrt - der Wind und auch die Wellen haben schon deutlich nachgelassen - bereiten Joe und George ein köstliches Nachtmahl. Selbstgemachte Pommes, gebackene Zucchini und eine kräftige erdäpfelsuppe. Was soll man da noch sagen.

Die Nachtansteuerung der Bucht Ag. Nikolaos, des Hafens des Hauptortes der Insel gestaltet sich als sehr stimmungsvolle Fahrt nördlich um Kea herum. In der Bucht selbst herrscht absolute Stille... und Windstille! Ganz etwas ungewohntes. Wir hängen das Schiff an eine der Bojen, und hoffen auf eine ungestörte Nacht. Heutige Tagesetappe: 66,6 nm


Dienstag, 8. Oktober 2019

Törn 2019 Tag3

Wie der Tag begonnen hat, ist euch aufmerksamen Lesern, Innen und Innerinnen ja sicher nicht entgangen, die morgendliche Action ging aber gleich weiter. Euer geschätzter Kapitän Zwaara hatte nämlich die glorreiche Idee die sensationellen Drohnenflüge der Vortage weiterzuführen und die LostCrew bei voller Arbeit zu filmen. Auf Kommando ging also die Drohne in die Luft und alles auf Station und wir legten in der Bucht von Finikas auf Syros ab. Das klappte nicht reibungslos, da sich eine Heckleine in der Kaimauer verfing und daher zurückgelassen werden musste, um den Anker einzuholen. Der TC wurde beim Aufholen von der Drohne im Großformat gefilmt, wobei diese durch mangelnde Flugerfahrung in Kombination mit der Bewegung des Schiffes mit diesem kollidierte, abstürzte und im Meer versank. Diesmal war also ich an der Reihe mein Eigentum vom Meeresgrund wiederzuholen, waren aber nur 7m, das geht ohne Flossen. Ob sich diese Rettung gelohnt hat, werden wir erst in den nächsten Tagen erfahren, wenn alle Teile getrocknet und wieder zusammengefügt sind. Danach wurde die Heckleine vom Kai geborgen, Dimitris musste diese Woche schon den Verlust einer Badeleiter auf der Meltemi ertragen.
Der weitere Verlauf des Tages sollte sich als der beste Segeltag dieses Törns soweit erweisen, es ging bei Sonnenschein und ordentlich Wind 15-22 kt (×2-10%=km/h wer s vergessen hat) aus Nord aber wenig Welle sehr flott dahin, sodass wir um etwa 15 Uhr schon die Mykonos vorgelagerten Inseln für eine verspätete Mittagspause anliefen. Offenbar waren wir schon so hungrig, weil an Selbstsicherheit hat es sicher nicht gelegen, dass wir uns von einem in einer Bucht liegenden Katamaran sirenenartig in die Falle locken ließen, und mit rascher Fahrt auf sehr seichtes Wasser stießen. Fast wäre also "All is Lost", aber Harič hat sich wieder mal als unverzichtbarer Porzellankistenbesitzer bewiesen und uns vor Gröberem bewahrt. Nachdem die gesamte Bucht viel zu seicht für uns war, hissten wir wieder die Segel und liefen noch immer hungrig gleich in die Marina von Mykonos ein. Ein unglaublicher Anblick von 5 Kreuzfahrtschiffen, jeder Menge Fähren und sonstigem Verkehr wurde noch von einer ungeordnet einlaufenden, klarerweise russischen Regatta-Flottille aufgemischt, die LostCrew behauptete aber ihren Rang und legte souverän an. Hektik, eigentlich in Griechenland ja ein Fremdwort machte sich rundherum breit, aber wir? mit ruhigem Händchen, als hätten wir es gelernt. Muss ja nicht auf den Blog vom April verweisen, oder? Wasser tanken, Landstrom, alles gratis... und das Beste, durch den kleinen Umweg haben wir Joes 666te Meile geschafft und ihm zu diesem Anlass sein "Lost like hell"-Meilen-Shirt verliehen. In Anbetracht des besonders warmen Mikroklimas für das Mykonos bekannt ist hat sich die LostCrew rausgeputzt und sogar geduscht, die arme Epifany hat gerochen wie ein arabischer Puff. Und dann gingen wir auch schon fremd... Und das nur aus Bequemlichkeit... wir bestiegen also ein fremdes Schiff, eine Käufliche sozusagen, und ließen uns auf dem Seeweg in die Altstadt bringen.
Eigentlich und irgendwann mal sicher ein schönes Städtchen gewesen, heute aber Opfer der Tausenden Kreuzfahrttouristen, Innen und D&G, Louis Vitton und sonstigen Tourifallen.
Wir schoben uns also durch die malerischen Gässchen um außerhalb der Stadt bei einem originären Griechen zu speisen. 

Wie der Abend ausgehen wird ist ungewiss, aber es wird wohl UNO, Wizard oda s Huansspü werden...weil Mykonos hat sicher nicht viel, was die LostCrew hier zu lange halten wird.

Montag, 7. Oktober 2019

Törn 2019 Tag 2

Eine herrlich ruhige Nacht wird - nach dem Frühstück- durch ein kräftiges Gewitter beendet. Im Zuge dessen ergeben sich einige Winddreher, vor allem als es schon fast wieder weitergezogen ist. Da meint der TC (ja der TO hat sich mittlerweile befördert), dass doch eindeutig die Felswand immer näher kommt. Wir glauben es zuerst nicht, schließlich hat der Anker die ganze Nacht gehalten. Kurz vor dem stranden sind wir alle überzeugt, und mit Hilfe des Motors befreien wir uns aus der misslichen Lage. Offenbar hat sich der Anker tatsächlich gelöst. Wir nehmen das zum Anlass und beginnen die heutige Fahrt. Das Gewitter hat den lebhaften NO-Wind hinterlassen, gegen den wir zunächst aufkreuzen.

Zwischen 6 und 7 Knoten macht unser schiffernakl am Wind, Richtung NNO.

Paros, mykonos? Oder doch Syros? Nach Paros müssten wir aufkreuzen, mykonos ist etwas zu weit. Also wird es wieder mal Syros. Diesmal die Bucht von Finiki. Dort legen wir an der Mole gegenüber der Stadt an, mit buganker. Das gleiche Anlegemanöver in der Marina hat 3 mal nicht geklappt, weil jeweils der Anker nicht gehalten hat.

So gehen wir eben zu Fuß die Bucht entlang nach Finiki, in die Taverne To Limanaki. Der Fisch war gar nicht mal ganz so gut, wie sein Preis versprochen hatte. Aber wir genießen das Abendmahl ungebrochen.

Das Regenwetter holt uns währenddessen wieder ein. Ob wir zu Fuß oder doch per Taxi "nach Hause" zurückgelangen, kann ich zur Zeit noch nicht sagen....

Sonntag, 6. Oktober 2019

Törn 2019 Tag 1

Also dieser erste Tag beweist, dass Tage nicht unbedingt 24 Stunden dauern, oder solange Tageslicht vorhanden ist. Dieser Tag hat nämlich schon gestern begonnen, am Anreisetag.

Die 5 aus Wien kommen etwa eine Stunde vor George aus Zürich in Athen an. In 2 Partien lassen wir uns zur Marina Alimos bringen. Denn auch heuer werden wir kurzfristig gebeten die Yacht (Epifany, von unserm bereits gut bekannten Dimitris) ebendort statt in Lavrion zu übernehmen.

Na gut was solls. Einchecken, die bestellten Waren bunkern, das muss man eigentlich nicht mehr extra erwähnen. Ebenso Pflicht: das zeremonielle Hissen der Lostcrew Flagge.

Dann wird abendessen gegangen. Zu O Bakalis, wie letztes Jahr. Die Umgebung des Lokals ist ohne den regenbringenden Zorbas halt schon etwas schöner.

Um 21uhr werden die Vorbereitungen zum Auslaufen getroffen. 21:40 ablegen. Saftiger Wind aus WNW empfängt uns an der Hafenausfahrt. 6 Bft. Bei weitem noch saftiger und wirklich lästig war aber der Seegang. Dieser wird uns die ganze Nacht hindurch begleiten. Aus achtern, denn wir peilen zunächst Kap Sounion an und als morgendliches Ziel Serifos. Das heftige Rollen des Schiffes würfelt den Wacheplan durcheinander. Kaum jemand kann ein Auge zudrücken. Schorsch gibt sein Beuschel bereits vor Mitternacht ab, der Cäptn hält bis 5 Uhr früh durch bis er es hinter der Reling platziert.

Wirklich stimmungsvoll wird es erst danach, als wir genau in die Morgendämmerung hineinfahren. Mit Sonnenaufgang erreichen wir die altbekannte Doppelbucht auf Kithnos, 58,4meilen am Konto. Hier kann sich Joe endlich richtig ausleben und kredenzt Frühstück vom feinsten. Zum Baden ist das Wasser noch immer herrlich warm, das Wetter sonnig angenehm. Somit verbringt die "Crew der toten Fliegen" den Vormittag schlafend und chillend. Und nach einem guten Mittagessen wollen wir es noch einmal wissen. Der schöne Wind vom Vormittag ist dann leider doch schon vorbei, als wir draußen sind. Egal, wir fahren 21 Meilen unter Motor weiter Richtung Süden in die Bucht Koutalas auf Serifos. Am Weg dorthin findet der Jungfernflug von Bernis neuer Drohne statt - erfolgreich - und ein weiteres Mal vor Anker. Völlig neuartige Bilder bzw. Videos bekommen wir danach zu sehen! Mangels einer geöffneten Taverne muss der Kocher noch mal ran, und in weiterer Folge natürlich auch der Tellerwäscher des Tages. Gute Nacht!

Freitag, 4. Oktober 2019

Was bisher geschah

Die Woche der Vorbereitungen geht zu Ende. Als weiteres Crewmitglied hat der Skipper eine Drohne angeschafft, für die perfekten Actionfotos, und für die Erkundung von diversen Buchten der jeweiligen Umgebung. So können Landgänge und damit weitere lostcrew - Situationen vermieden werden.

In den letzten Tagen und Stunden prasseln noch zahlreiche Instruktionen in die WhatsAppGruppe herein.

Und damit kanns auch gleich losgehen! AUF auf, in die lange Nacht der Lost Crew!... Bzw. in die langen Nächte...

Samstag, 28. September 2019

Neue Lage 7 Tage..

...mit diesen Worten hat sich Harry gestern als Einpeitscher bewiesen!
Die LostCrew-Wochen wurden hiermit eingeläutet. Der Countdown zählt
zielstrebig, unaufhaltsam und für alle deutlich hörbar pochend in
Richtung Epifany, die die LostCrew schon voller Sehnsucht besteigen
möchte, um der Ägäis wieder mal zu zeigen, dass sich verfluchte
Landratten von ihr nicht unterkriegen lassen. Aber halt, wer möchte hier
wen besteigen? Bei aller Zweideutigkeit in diesem vorigen Satz, wenn es
sein muss, lässt sich eben die LostCrew von der Epifany besteigen, uns
ist schon wirklich alles egal. Hauptsache das magische Kommando "Leinen
LOS!" ist in greifbarer Nähe.
Die Crew bietet diesmal 6 Mann auf, welche in den nächsten Tagen
ausschliesslich von Epifany träumen werden können. Epifany, mit ihren
beiden Balkönchen, oder Körbchen, oder auch Arschbacken, die ausladend
aus ihrem wohlgeformten Heck ragen. Epifany, die kein funktionierendes
Log hat, deren Kompass magische Richtungen anzeigt, und deren
Reff-System auch bei stärksten Stürmen mindestens einen Matrosen hin zu
ihrem strammen Mast zwingt. Aber wen stört alles genannte schon!? Denn
"Ein Hoch auf jedes Hindernis, a wanns no so gschissn is", dieses unsere
Credo haben unsere einstigen Idole Seiler u Speer bereits vor Jahren
sehr treffend formuliert. Kurz gesagt, wir wollen einfach wieder
gemeinsam segeln! Hat das jetzt endlich auch der/die letzte verdammte
Leser/in kapiert???
In diesem Sinne meine Damen, auf a leiwande Partie, soits lebm!
Der Schreiber dieser Zeilen hält's kaum noch aus, diese masslosen
Übertreibungen.... es muss augenblicklich ein Bier her....

Freitag, 3. Mai 2019

Die Prüfung

Irgendwie, ist die Zeit dann doch knapp geworden, wir haben uns eigentlich für den Vormittag vorgenommen, die 8 Theoriethemen durchzugehen, aber mehr als das Radar, dass ja ausnahmsweise funktioniert und uns das Display nicht mit Kurzschlussdauergepiepse nervt, und ein paar Theoriefragen haben wir irgendwie nicht geschafft. Ab Mittag stieg dann doch langsam eine gewisse Nervosität, beim Einser eher wegen der fehlenden Zeit sich mit der Theorie beschäftigt zu haben, bei mir eher wegen des nachlassenden Windes. 
Der Prüfer steht dann auch noch im Stau bei Ljubljana und kommt eine gute Stunde später, na auch nicht hilfreich. 

Heinz ist ein sehr sympathischer Endsechziger, wir kennen ihn zufällig beide von der Theorieprüfung, Mario kennt ihn sowieso, beim Abendessen verstärkt sich dann auch der Eindruck, dass diese ganze Segler- und Prüferpartie eine sehr - wie sagt man das höflich...- zusammengeschweißte Truppe sind.
Es kommt wie es musste, wir beginnen mit den Segelmanövern, jeder 2 Wenden, Halsen und ein Boje-über-Bord-Manöver, zuerst der TO, tadellos, da wir ja schon so eingespielt sind, fallen nur die Anweisungen a bissl zu wenig aus, klappt alles. Er zittert sich durch die Manöver, weniger aus Nervosität als aus fehlendem äußeren Antrieb, der Wind hat grad noch 5kt.
Mehr wirds auch nicht, daher beschließe ich bei meinem Teil gleich 2 volle Manöverkreise zu fahren um den Schwung mitzunehmen, also Wende, abfallen auf raumen Kurs, Halse, anluven auf Am-Wind und das ganze nochmal. Spart auch der Mannschaft das lästige Fieren und Dichtholen des Groß nach der Halse, na gut, bei 3kt Wind eh a Kinderspiel, aber bei 22 Grad schwitz ma eh auch so in da Montur.
Heinz merkt schnell, dass wir durch jahrelanges hartes Training in der Admiralsschule (Danke Dokta😘) da überhaupt keine Schwächen zeigen, und bricht nach den 2 BoB-Manövern und einem sinnlosen Reffen des Groß den Teil der Prüfung aus sportlicher Wertlosigkeit ab. Nöchster Teil Ankern ist genausoschnell erledigt und dann gehts zurück in den Hafen. 
Jeder einmal längsseits mit Eindampfen in die Vorspring und einmal rk- Anlegen und es geht zur Nachbesprechung, vulgo Abendessen.
Die Sonne geht wie geplant unter, sie zeigt echt keine Schwächen heuer.
Eine Stunde später brechen wir zur Nachtansteuerung auf, zur Überraschung Richtung Pula, do woar ma eh no nie :D
Aber der vorausschauenden Planung Marios ist zu verdanken, dass wir jeweils noch eine Richtung offiziell nicht angesteuert haben, also navigiert uns der TO nach Pula und ich zurück.

Irgendwann am Nm meinte der TO: "Na i bin ma sicher wir haben bei der Prüfung irgenda deppades Schiff mit tausend Liachta des ma identifizieren miassn"
Orakel von Delphi a Schaaß dagegen
Das erste ein unbeleuchtetes Dinghi, das in der Hafenausfahrt irgendwo vor unserem Bug hin und herkreuzt, und zwar so, dass ich Fahrt wegnehmen muss, weil es genau zwischen zwei Lichtspiegelungen vom Festland verschwindet.
Als wir sicher sind dass wir es versenjt haben, gehts in das Hafenbecken. Dort kommt uns abwechselnd Grün und Rot entgegen, wir tippen auf den zweiten Segler des Abends, der das Motorlicht vergessen hat, aber werden aus der Fahrtrichtung des Gegners nicht schlau. Als uns die Barkasse an Bb dann passiert, sehen wir dass sie einfach rundumleuchtende Bb-Stb-Beleuchtung haben, statt der (Achtung Bildung) nur 2 Strich achterlicher als querab leuchtenden.
Endlich das offene Meer erreicht, Navigation kann beginnen, Heinz hat uns
beauftragt einen von ihm auf der Karte markierten Punkt ins Navi einzugeben, an der Karte eine Navigation zu überlegen und bei Erreichen den Standort durch Peilung als auch Eadarpeilung zu bestätigen.
Da das Kreiwel den ersten Tag funktioniert (und auch den einzigen) ist das Eingeben der Punkte und die Bedienung allgemein eine ziemliche Challenge. Als wir den Punkt, den TO eingegeben hat nicht finden, dauert es ein bissl bis wir herausfinden, dass er uns auf 44° 50' S!!! schicken wollte...
Also nochmal... Unterdessen beobachten wir wieder ein komisch beleuchtetes Etwas, das eine stehende Peilung Stb voraus hat und sich lt. grünem Nav-licht eigentlich von uns wegbewegen sollte, wir identifizieren es als Nichttrawlenden Fischer, suchen aber das rote Topplicht vergebens. 
Eh egal, weil der von Heinz ausgesuchte Wegpunkt liegt ziemlich genau unter ihm, also nix mit Ansteuern.
Planänderung, wir navigieren weiter auf die Hafeneinfahrt Pula zu, nehmen dort die 3 Messungen vor, und diese stimmen haaaalbwegs überein...
Dann wurds a bisserl hektisch, weil jetzt beginnt meine Rückfahrt und ich würd mir gern ein paar Kurse rausmessen, doch der TO hängt über der Karte wie Gollom...."mein Schatzzzz..." hab ich ihn zischen hören...
Die Crew oben wird etwas ungeduldig, ich gebe ihnen mal einen Kurs an den ich mich noch erinnerte, bis ich die Nav beginnen kann.
Eine gute Stunde später legen wir wieder in Veruda an. Bei null Wind löst jedes Zupfen an der Heckleine eine halbe Katastrophe am Bug aus, Bugstrahl hätten wir zwar, war aber verboten.
Oiso wieder mal a bissl quer angelegt, aber Börni hat das mit beherztem Griff zum Gas grade gerichtet.
Lang lebe der Radeffekt, wenn er mal in die richtige Richtung geht.

Prüfung ohne Punkteabzug bestanden, alle sehr stolz und um 2h fallen wir ins Bett. 
Wird eine kurze Nacht, um 7 Uhr steht der Smutje wieder auf und macht Frühstück für alle, denn Heinz muss um 8 am Nebensteg einer Theorieprüfung beisitzen und dann 400km in den Süden zu einer weiteren Praxisprüfung... naja wer Spaß dran hat...
Da der Tag viel Sonne, wenig Wind und am Abend beginnenden Yugo verspricht,  beschließen wir eine Besichtigung der Stadt Pula und ihrer K. u. k.-Geschichte
Stadtführer Mayer hat anscheinend zuviel Zeit zwischendurch gehabt und hat sich einiges Wissen darüber angestrebert.
Um 1800 treten wir die Heimreise an, kurz vor Wr. Neustadt beginnt es zu regnen.
Dass der Yugo schneller war als wir????

Genießt den Sommer, im Herbst spätestens gibt's was Neues, wenn die LostCrew in versammelter Stärke wieder die Kykladen unsicher macht...

Ihr müsst unbedingt gucken, wie's weitergeht.....

Dienstag, 30. April 2019

Tag 4 (Di)

Der Tag des Feinschl
Dobro jutro!

Zuallererst darf Bernhard sein gestriges Streichresultat und die Sorgenfalten in seinem Gesicht ausbügeln! Leichter Rückenwind bei röm-kath.  Anlegen macht uns beiden keine Probleme mehr, auch ich hab mich jetzt fürs gerade reinfahren entschieden,  schaut ned so spannend aus, ist aber entschieden stressfreier...
Längsseits macht uns beiden so wenig Probleme, dass wir nach 3 Versuchen aus Fadesse Segeln gehen. 
Zuerst aber gegenüber in die Bucht motoren, Ankermanöver zur Jause verwendet. Konnte Mario dazu überreden unter Segeln vom Anker abzulegen,  geht ganz easy, er gibt sich auch die Challenge, aus der engen Bucht aufzukreuzen, naja wir sind ja alle auf der Alten Donau groß geworden.
Draußen werden nochmal Segelmanöver geübt und Mario zeigt uns den einfachsten Weg eines Boje-über-Bord-Manövers, nämlich Halse mit Beiliegen...auch wenn der TO immer Mann über Bord schreit, belassen wir es doch bei zwei zusammengebundenen Fendern. Noch bissl Segeln und dann ab nach Hause.  Abends in eine Konoba auf Premantura, danach treffen wir kurz Ella, Bernis lange geheimgehaltene Freundin aus dem Irish Pub Rupps in Wien. 
Und ihren Freund...

Heute ab 15:00 bricht der große Prüfungsstress los, 6h pro Person, aber Mario ist zuversichtlich....
Warad ja gelacht.....

Tag 3 (Mo)

Über den gestrigen Tag gibts wenig zu berichten, es war der Tag der fehlenden grünen Leuchtfeuer! Nach einem Segeltag mit 2. Reff bei 17kn Bora, Böen bis 25, haben wir endlich mal paar Segelseemeilen untergebracht. Mario hat uns alle möglichen Manover feingeschliffen, dann sind wir am Leuchtturm Hrid Porer noch bei Tag vorbei ums Kap in die Bucht von Premantura. Dort Abend gegessen und gewartet bis die Sonne unterging, verschwunden war sie ja den ganzen Tag schon. Eine Stunde danach brachen wir zur Ansteuerung von Medulin auf. Da am Weg fehlte uns eine wichtige grüne Navigationshilfe. Haben es aber auch ohne diese hinein und wieder hinaus geschafft. Meine Ansteuerung ging dann weiter um den Lt Hrid Porer herum, diesmal voll beleuchtet, hat ja eine Tragweite von 25 Meilen, also da brennen scho a paar Kerzerln. Ums Kap herum hab ich dann das gr. Leuchtfeuer für meine Küstenansteuerung gesucht. Dieses war aber erst auf 1 Meile im Fernglas gaaanz leicht sichtbar und erst auf kürzeste Distanz mit freiem Auge! Nein, wir habens nicht mitgenommen, wir sammeln heuer nur rote!

Erst im Vorbeifahren löste sich das Rätsel, das Lf hatte nämlich einen unbeleuchteten Sektor, und erst dann war es voll sichtbar, klar, aber in den Karten falsch verzeichnet.

Beim Anlegen hat Berni TO mir bewiesen was für ein guter Freund er ist, um mich über meine nicht-so-tollen Manöver vom Vortrag hinwegzutrösten, reitet er total verschissen in den Liegeplatz! Danke, a guada Freind hoid....

Montag, 29. April 2019

Die 2te Nacht

Die zweite Nacht brachte die zweite Nachtfahrt, so ist das nun mal, obs regnet oder stürmt. Gottseidank hats nur erstes, so mussten wir wenigst nicht die vom Scirrocco hinterlassene Dünung besegeln, sondern hätten direkt nach Fažana motoren können, wenn nicht....
-der Peilkompass sein Eigenleben hätt
-der TO a bissl sehr konservativ seine Kurse angelegt hätt, 
Aber eigentlich hats eh passt, weil wir mussten ja zwischen dem wundervollen Anblick des durch die Wolkendecke brechenden Sonnenuntergang,  auf die ist halt Verlass, und der Ansteuerung Fažanas mindest 2h fahren. Fažana haben wir nach genau 127 Minuten erreicht, also nix verschenkt.

Verschenkt haben wir auch keinen Meter in der Zufahrt. 

Dazu muss man das Setting beschreiben:
TO ist auf diesem Teil Wachführer, also für die Führung des Schiffes und die Navigation verantwortlich,  huscht zwischen Naviecke und Steuerstand hin und her um mir seine neuen Kurse und Drehpunkte mitzuteilen.
Ich bin nur Rudergänger, simpler Befehlsempfänger der Mayerschen Kursangaben ohne Kenntnis wo wir uns in Relation zu den Feuern oder der beleuchteten Küste sind.

So passiert folgendes:
Mayer: Hoid auf den weißen Blitzer zu..
I: jawohl
10 min später, Mario.. oiso den weißen woll ma Steuerbord (rechts) liegen lassen, steuer a paar Grad höher..
TO wird a bissl nervös, weil das rote und grüne Leuchtfeuer der Einfahrt eigentlich schon sichtbar sein sollte.
Da endlich Erlösung, Mayer: hoit genau auf des Rode zua..
I gewohnt lakonisch: Aye Sir...
Mayer is ned ganz zufrieden mit der Genauigkeit meiner Ausführung und korrigiert mich um ein paar Grad... gut also genauer geht immer. Darauf verschwindet er in der Navi um den neuen Kurs einzutragen, kommt wieder und sagt selbstzufrieden, dass eam da Kurs passt. 
Ich hingegen unwissend wo sich das Leuchtfeuer befindet merke dass ich wieder etwas daneben navigiere und korrigiere den Kurs und halte nun wieder genau auf das rote gut gegen den beleuchteten Horizont sichtbare Leuchtfeuer zu. Na no a Maulerei hol i ma ned, denk i ma...
Denkste.... Auf einmal hebt sich dieses nämlich vom Horizont ab und ist nurmehr 100 Meter genau vor unserem Bug....

So kams also, dass wir fast ein bestens beleuchtetes einsam mitten im Wasser stehendes rotes Leuchtfeuer mitgnommen hätten.... 

Die zweite Gschicht is ned so spannend, 
Ich durfte heute Nacht Veruda ansteuern, hab mir a bissk einen meilenschonenderen Rückeeg ausgedacht, bin ja als Lotse gewohnt die besten Directs zu geben. Mario war Rudergänger und zufrieden. Ich auch, meine Kurse passten mit den berechneten gut überein, auch wenn der Peilkompass anderer Meinung war.. 
Den muss a Frau am Montag zsammgschraubt ham..;-)

Jedenfalls, Einfahrt in die Marina Veruda, alles problemlos, ka Wind, spiegelglatte See, i lass die Fame vor unserem Pier auslaufen um rückwärts die Gasse entlang und elegantem Rechtstörn in unsere Lücke einzuparken.
Denk ma "nur quer bist wer" aber wegen Mangels an Wind halt ned Krängung sondern quer zur Piergasse... wird wieder mal unnötig eng mim Heck an den anderen Bügen.. naja die Rollen an Bord werden in Zukunft so verteilt,
I navigier, da Mayer parkt ein!

Pfiad eich, Frühstück wartet...
 

Sonntag, 28. April 2019

Die ersten 24h

Die Anreise war gewohnt unproblematisch, auch wenn wir diesmal auf den Luxus von Lounge und Nickerchen verzichten mussten, die Fame war schon startklar, aber den Ansprüchen der LostCrew dann doch noch nicht genüge, da ein Lamperl kaputt,eh nur das Hecklicht, is ja ned wichtig, da ein Kabel durchgewetzt, wer braucht eine Windanzeige; und nach dem alles kontrolliert und repariert war, und wir endlich den Motor starten wollten, versagte die angeblich neue Starterbatterie sowas von ihren Dienst... naja Charterboot halt.. 
Damit war es ganz stressfrei eh 20:00, wenigst die Sonne hat sich an ihren geplanten Untergang gehalten, und wir konnten in dicke Kleidung gepackt bei 0 Wind und spiegelglatter See zu unsrer ersten Nachtfahrt mit Ansteurung nach Pula aufbrechen.
Ja, es ist nicht unser erstes Mal, dass wir Leuchtfeuer sehen, aber unser Skipper/Trainer Mario fordert von uns doch so einiges während dieser Fahrt.
Von Ortsbestimmung mittels Peilkompass, über Kursberechnung und Logbuchführung ist alles dabei was die LostCrew bis jetzt jovial vernachlässigt hat.
Insgesamt war die vierstündige Fahrt sehr lehrreich, aber doch a bisserl fad...
Heute vormittag ging es bei bestem Wetter und bissl Wind zu den ersten Hafenmanövern, römisch-katholisch Anlegen. Dass das auch bei mehr Wind völlig stressfrei gehen kann, selbst wenn man nur zu zweit ist, muss wohl daran liegen dass kein Lučko mit der Muringleine in der Hand nervös am Steg wachelt...
Der TO hat das nach unserem kurzen Segeltörn, ja haben wir auch gebucht, mit korrekten Halsen und Wenden, in einem Wolkenbruch und Wind mit 15kn perfekt bewiesen.
Sofern es heute nicht super-grauslich wird steht Nachtfahrt Nummer zwei an...
Jetzt aber mal kurz Lahko Noč...

Bis morgen.....

Freitag, 26. April 2019

Willkommen zum LostCrewSkippertörn

Guten Morgen, dobro jutro, dobrodošli zum Blog des LostCrewSkippertörns.

Der TO und I, da Zwaara, machen uns heute auf in die südlichen Gefilde, gefühlt aber in den hohen Norden, denn in Pula wartet nicht nur unser Boot die FAME , eine Cyclades 43.3 sondern auch Regen, Kälte aber dafür wenig Wind auf uns. Ideale Voraussetzungen eigentlich! Nicht dass die LostCrew schlechtes Wetter nicht kennt oder gar scheut, aber  das wird sicher ka Badeurlaub! 
Naja war ja auch nicht als solcher geplant.....
Die Vorbereitungen waren schwieriger als sonst, obwohl die "Mutter der Crew" wie mich manche zärtlich verächtlich nennen,  sich alle Mühe gab.
So gab es nur a halbertes Crewtreffen, fliegende Crewwechsel, nicht-gemeinsame aber doch bestandene Fahrtbereich FB2 Theorieprüfungen, kurzfristige Fahrzeugwechsel usw. 
Aber das Wichtigste ist.... wir fahren....
Also Skipper Mario, TO und I sind dann mal weg.....