Es wird zwar alles was wir am Vorabend im Cockpit vergessen haben pitschnass (trotz Sprayhood und Bimini), nach kurzer Zeit ist der Spuk aber vorbei.
Und es sollte ein herrlicher Tag werden, mit einem nachmittäglichen Reigen an Manövern um Aufzukreuzen was das Zeug hält. Davor aber segeln wir zum kleinen Eiland Lavsa und werfen Anker. Es wird nun eine kleine Expedition unternommen, mit dem Dinghi an Land und querfeldein auf den kleinen Gipfel rauf. Blöd nur dass - wie hierzulande üblich - das Gelände unwegsam ist und hauptsächlich aus scharfkantigen Felsen besteht.
Ein Crewmitglied aus der Schweiz, ich möchte keinen Namen nennen, begibt sich auf diese Tour ganz wie ein Tourist, nämlich in Badeschlapfen. Weil: "das ist ja kein Berg". Auf halber Distanz zum Gipfel löst sich leider ein Schlapfen auf. Die Doktern raten ihm dringend davon ab barfuß zum Dinghi hinabzusteigen, das Bein würde ihm wohl bis dorthin in Fetzen von den Knochen hängen.
Stattdessen gehen sie selbst hinunter und zum Boot, auf die Yacht und holen Schuhe für den Buam. Irgendwie weckt die Situation 'Berg mit Badeschlapfen erklimmen' Erinnerungen an den LostCrew Gründungsmythos! Die geneigten Lesenden kennen diese Legende ja sicher aus der Lektüre auf der LostCrew Website.
Der Ausblick vom kleinen Gipfel über einen Teil der Inselwelt ist dafür gigantisch und macht alle Mühsal vergessen. Ausserdem schadet einmal ein bisschen Sport gar nicht...
Nach Rückkehr zum Schiff und einem vorzüglichen Risotto von Armin beginnt ein wunderbarer Segelnachmittag mit Wind aus WNW , zwar nur 10kn, der unser Boot mit 4 bis 6 kn am Wind vorantreibt, entlang der Insel Kornat Richtung NW. Es ist sehr gut getrimmt, das Ruder muss man praktisch nicht festhalten. Eine Wettfahrt gegen eine Bavaria 46 nehmen wir auf und können sie mühelos gewinnen, gratuliere dem diensthabenden Steuermann!
Es sollten laut GPS Tracker etwa 25 Wendemanöver in diesen paar Stunden werden.
Schliesslich legen wir gegen 19Uhr wieder an einer Boje an. Erneut in einer Bucht der Hauptinsel Kornat, in Soleta, circa bei der kleinen Felseninsel Šilo Veliko.
Das Abendessen ist zwar wunderbar, wird aber etwas überschattet von von der sich abzeichnenden Bierkrise. Die Vorräte neigen sich dem Ende zu, Rationierung ist angesagt.
Na dann Gute Nacht!
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