Der Tag beginnt wie meist mit einem morgendlichen Bad!
Das Wasser ist noch angenehm warm, jedoch der Wind und die letzten Fetzen Regen dann an Bord sind nur für Natursch...wie den Dokta und mich! Der TC hat das Bordklo ja nicht nur aus Freundschaft repariert!
Der Wind ist bis nachmittags noch aus Südost angesagt, wäre also toll gewesen nordwärts in die nächste Bucht zu segeln, diesmal gemeinsam, jedoch hat die Wettervorhersage (Meteoblue- sehr zu empfehlen) für Süden besseres Wetter angesagt.
Daher Anker auf, das weckt auch die anderen Schlafmützen, denn der eine schläft quasi am Motor der andere im Ankerkasten.
Wieder durch die wunderschöne Enge, an der Isola Tavolara vorbei, am Tracker ist zu erkennen, dass wir den gestrigen Tag fast rückabwickeln, denn der Kurs ist auf wenige Meter gleich. In die Gegenrichtung halt.
Es bedarf eigentlich nur weniger Manöver, eines um nicht in ein Feld von RS21-Regattaseglern zu geraten.
Gegen 14 Uhr, als wir nur mehr 1 Stunde von La Caletta entfernt wären, machen wir noch ein kleines Zusatzkringerl um eine Wetterfront vor uns vorbeiziehen zu lassen.
Der Wind beginnt natürlich zu drehen, aus der einen Stunde werden fast 3, und aus einem schönen Raumkurs (wind v schräg hinten) eine gnadenlose Kreuz (gg den Wind).
Und die Feeling Lost knarrt und ächzt vor sich hin, für die Crew Freudengeräusche.
Wäsche (vulgo Segel) weg, erst die Genua vor dem Wind, danach Groß und Besan gegen den Wind, da hätten wir schon Verdacht schöpfen sollen, was später noch folgt.
Denn just in dem Moment dreht der Wind um 180 Grad.
Noch schwant uns nichts Böses, TC möchte das Anlegen durchführen, groovt sich dazu im Hafenbecken ein und fährt dann rückwärts gg den Wind in Richtung Liegeplatz, eh gleich der zweite am ersten Steg.
Also eine schwungvolle Linkskurve (wenn man nach hinten schaut) aber eig. eine Rechtskurve am Ruder.. ja, mit dem Knopf im Hirn ist Berni nicht allein.
Im zweiten Anlauf, wo die Hafenkinobesucher schon glauben wir legen gegenüber an der Kaimauer an, zirkelt er uns schön in die Gasse ein, bis der Wind meint, von NW auf NE zu drehen und dann auch noch gleich mit einer Böe von 16 Knoten.
Das Ruder sagt Bug dreh, doch der Wind sagt sicher nicht!
Und er ist stärker, da hilft das Spuckerl von einem Bugproppeller genau nix.
Und damit gehts gradaus... leider nicht in die Gasse, sondern ins ggü liegende Boot.
Da hilft ka Stopp-schreien, weil jetzt auch noch der Gang steckt. Glücklicherweise geht sichs aus. Nun stehen wir komplett schräg in der Gasse, der Wind treibt uns vor sich her wie er will.
Da hilft nur noch buchstäblich die Flucht nach vorn, Bug voraus an den Steg.
Vom Nachbarboot konnten wir uns freihalten. Also kein am Burgkorb drohnender Rettungsring wie 2020, unsrem Vorfallsjahr.
Berni ist ned glücklich, aber wir hättens alle ned besser oder schlechter gmacht. Nur mit mehr oder weniger Glück.
Wie ich schon beim FB2-Törn sagte: Da Berni is a echter Freund, a er verscheißt amal das Einparken.
Guad is gangen, nix is gschehen.
Aus der Küche gibts heute Erdäpfelschmarrn mit Salsiccia.
Ach ja, 10 Minuten nach dem Anlegen ist der Wind komplett eingeschlafen. Na Danke...