Eigentlich wollten wir nach dem Ankerlichten nur zur Stirnseite des nächstgelegenen Stegs zufahren, um zwei Einkäufer blitzartig aussteigen zu lassen. Aber nicht nur, dass den selben Gedanken auch andere hatten und uns deshalb fast in die Quere gekommen wären - in diesem Primosten sind wirklich schon fahrlässig viele Yachten -, haben uns zwei zu Hilfe kommende Passanten noch dazu gar nicht mehr wegfahren lassen wollen, in dem sie unser Boot am Steg festgehalten haben. Sie waren der deutschen und teilweise auch der englischen Sprache nicht mächtig, so konnten wir ihnen nicht verständlich machen, dass sie sich bitte einfach nur schleichen sollen. Überdies wäre das gegenüber dieser Hilfsbereitschaft sehr unfreundlich gewesen. Naja irgendwie haben wir es dann geschafft uns loszureissen, knapp bevor wir mit dem Heck in ein anderes Boot getrieben wären.
Die beiden Einkäufer waren nach dem erfolgreichen Verlassen unseres Bootes schon längst am Weg zum Supermarkt, da müssen sich unsere Helfer am Steg schon sehr gewundert haben, dass die beiden bei diesem merkwürdigen Anlegemanöver nicht mithelfen sondern einfach weggehen....!
Beim einem anderen Steg haben wir sie samt Proviant wieder aufgelesen, das ging glatt, da waren keine helfenden Hände zur Stelle.
Seglerisch war dieser Tag der bisher anspruchsloseste. Zwar wehte hie und da ein sehr gutes Lüfterl (immer aus West oder auch Südwest), aber leider mit vielen Unterbrechungen. Es ist der ideale Zeitpunkt gekommen den Fluss Krka hinaufzufahren. Sibenik vom Meer aus, ein prachtvoller Anblick. Weiter flussaufwärts, Felsenformationen zu beidem Seiten, macht Paula am Bug sitzend und nach vorn blickend eine vernichtende Entdeckung, und zwar immer wieder Spiegeleiquallen. Schließlich öffnet sich der Fluß dann zu einem See, der seinerseits Ankerbuchten zu bieten hat. In einer davon machen wir eine Badepause, wobei die jungen crewmitglieder wegen quallophobie das Wasser meiden. Nach kurzer Zeit fahren wir weiter, und speisen in der Konoba unterhalb der Autobahnbrücke. Danach unternehmen wir eine kleine Nachtfahrt und machen eine Ehrenrunde vor dem kleinen feinen Skradin - da will uns schon wieder jemand helfen anzulegen....
Zurück geht's durch die sternenklare Nacht zu unserer Ankerbucht von vorhin. Wir wundern uns sehr, dass wir hier die einzigen Yachties sind, damit hatten wir nach den letzten überfüllten Übernachtungsplätzen nicht gerechnet.
Kurz vorm Einfahren in die Bucht sehen wir hinter dem Fischerdorf am Berg ein geheimnisvolles Licht hervorscheinen. Beim Weiterfahren entpuppt es sich als großflächiger Waldbrand. Es ist aber weit genug entfernt vom Dorf, und am Boot haben wir ja sowieso keine Gefahr zu befürchten.
Erst am nächsten Morgen um 8 Uhr werden die Löschflieger kommen.
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