Freitag, 5. Oktober 2018
Tag6
Es ist der letzte Tag, aber dieser möchte genauso ernst genommen werden wie die anderen. Deshalb hat er sich etwas ganz besonderes einfallen lassen und sich schon in der Nacht mit heftigen NordostBöen zu Wort gemeldet. Trotzdem wars eine ruhige Nacht, aber eine kurze. Halb sieben Tagwache, und nach kräftigem Frühstück mit jeder Menge Spiegelei (die Vorräte wollen aufgebraucht werden), lichten wir um halb acht den Anker.
Die Windprognosen, die nächtlichen Böen und die Erinnerung ans Kampfsegeln am letzten Tag des vorjährigen Törns lassen uns nicht ganz entspannt an die Sache herangehen. Aber es kommt dann doch nicht ganz so heftig. Der Meltemi bemüht sich mit anfangs 6, später dann 7 Bft. Zuerst trauen wir uns noch nicht überhaupt Segel zu setzen, dann tasten wir uns mit einigem Herumgereffe an die optimale Besegelung heran, bis wir trotz des doch ambitionierten Seegangs recht kommod und mit einem Schlag zum Kap Sounion durch die Ägäis pflügen.
Angeblich einmal mit Höchstgeschwindigkeit von mehr als 8 Knoten, werden uns die Messgeräte am Abend sagen.
Am Kap Ankern wir vor dem Poseidontempel, huldigen ihm, essen und lassen die letzten Tage revuepassieren.
Nach der kurzen Verschnaufpause tuckern wir gegen Wind und Wellen die letzten Meilen nach Lavrion zum Stützpunkt. Zum Anlegen haben wir diesmal genug Platz.
Was bleibt noch zu tun? Die Lostcrew-Flaggenparade versteht sich.
So liebe Leute, das wars, bis zum nächsten Mal!
Donnerstag, 4. Oktober 2018
Tag5
Die Rückkehr des Meltemi!
Die Prognosen haben für Mittag feinen Wind geweissagt. Schaut aber so gar nicht danach aus als wir ablegen. Ums SW-Kap von Serifos herum, und schon macht sich ein schöner 4er Wind bemerkbar. Nordost, also MeltemiRichtung. Ja und dieser baut sich über den Nachmittag immer mehr auf, samt seiner Wellen, wir reffen immer mehr und freuen uns wie ein Haufen Schneekönige. Einige andere Yachten auf gleichem Kurs laden zu einem Hatzerl ein. Nicht alle sind schlechter unterwegs als wir.
Manöver werden deutlich mehr gefahren als die schwerstrapazierte Manöverschluckflasche noch hergibt.
Wenden tun wir trotzdem weiterhin....
Zum Glück gibt's noch Suppe vom gestrigen Abendmahl, sie lässt sich wieder erwärmen und bei Schräglage vortrefflich aus dem Topf löffeln.
Bis wir um ca 17uhr die "Doppel"Bucht Canali erreichen um den Anker zu werfen, was mittlerweile funkt wie am Schnürchen, egal wer grad am Ruder steht.
Abend zur freien Verfügung. Also baden, Motorboot fahren zum Strand. Dieser ist aufgrund der versandeten Landbrücke zu einem Felsen ein Original. Jenseits dieser Sandbank ist gleich die nächste Bucht mit AnkerMöglichkeit, viele Yachten versammeln sich abends hier.
Am Rückweg zu unserer Victoria mit dem Dinghi helfen wir anderen Yachties, deren Beiboot ist beim Aussteigen am Strand mitsamt dem Aussenborder und dem Skipper durchgekentert. Motor tot, skipper pitschnass, haben wir sie natürlich zu ihrem Schiff zurückgeschleppt. Eine Einladung zu Gin Tonic wird von einem Lostcrewmitglied völlig unbedacht dankend abgelehnt, ich nenne jetzt keine Namen.
Abendessen aus der Kombüse allerfeinst!
Mittwoch, 3. Oktober 2018
Tag 4
Dienstag, 2. Oktober 2018
Tag 3
Montag, 1. Oktober 2018
Tag 2
Tage beginnen bekanntlich mitten in der Nacht. Dieser 1. Oktober begann für uns sogar 2 Stunden vor Mitternacht. Die größte Motivation war die WindPrognose: möglicherweise würden wir diese Woche nie wieder so einen schönen Wind abbekommen, wie heute Nacht.
Also Anker lichten und Segel hoch. Die wachen sind eingeteilt, der NordwestWind trägt uns mit bis zu 4, manchmal sogar 6 Knoten Richtung der Kykladeninsel Milos. Hin und wieder kurzer und leichter Regen. Zu den Highlights zählen die kreuzenden Fähren, die Ausweichmanöver halten wach.
Bis 11uhr vormittags reichen die Segel aus, dann muss der Motor ran, und die Sonne. Sorbas hat sich jetzt verzogen.
Bis nachmittag erreichen wir die große Bucht von Milos. Jetzt ist Badepause angesagt. Ist auch notwendig nach einigen duschfreien Tagen.
Sonntag, 30. September 2018
Tag 1
Daher spätes Frühstück.
Und dann ewiges hin und her, sollen wir oder sollen wir nicht? Prognosen hin Prognosen her. Wind und Wetter bessern sich. Währenddessen laufen einige Crews aus. Jetzt gibt's kein halten mehr.
Auf alles gefasst verlassen wir den Hafen. Draußen ist es dann fast windstill, also gefühlt windstill. Nach wenigen 100 Metern von der Küste entfernt erwischen uns die Böen und Wellen von Steuerbord. Aber mit den von Beginn an gerefften Segeln lässt sich die Victoria beherrschen. Kurs SSW Richtung Poros. Am Weg liegt Ägina, und gerade als wir dieses im Süden passieren, erleben wir den ersten Höhepunkt des Törns: die 1000ste gesegelte Seemeile der Lostcrew wird absolviert! Das ist nicht nur ein Anlass für den zweiten ManöverSchluck des Tages, sondern "Time for T-Shirt"!! Danke an die edlen Spender und Meilenzähler! Wir haben nun schon für einen 2 wöchigen Törn ausreichend Wäsche :-)
Ab Ägina segeln wir in Abschattung diverser Inseln, leider regnet es immer wieder etwas.
TagesZiel ist wie gesagt Poros, das von vielen anderen auch aufgesucht wird, daher müssen wir ankern statt anlegen, nach 33 Meilen Tagesetappe. Passt! Prost Mahlzeit.
-----mobil gesendet-----