Ein herrlich ruhiger Morgen folgt auf eine ebensolche Nacht. Nach dem gestrigen Anlegemanöver mit Strafverschärfung können wir dies nicht auf uns sitzen lassen. Es muss ein Intensivtraining in punkto Anlegen her. Die Feeling Lost hat ja hier in La Caletta einen fix zugewiesenen "Parkplatz", somit sollte dieser auch mit verbundenen Augen ohne Pipapo angesteuert werden können. Es ist windstill, also raus mit uns. Denkste. Kaum draussen aus der Parklücke hebt der Wind aus West (somit Seitenwind in der "Boxengasse") ganz leicht an, das sollte aber kein Problem sein. Mit dem Heck voraus beginnt sich das Boot schön hineinzudrehen, aber mitten im Manöver trifft die erste Böe ein, und zack, die Kurve wird wie von Zauberhand zur Geraden, geradewegs hinein in das gegenüber unserer Anlegestelle liegende Boot. Eigentlich genau wie gestern. Daher nun rasch Schubumkehr und mit Vollgas wieder hinaus. Dieses Spiel wiederholte sich nun aus verschiedenen Anfahrtswinkeln kommend. Beim dritten Mal klappt es dann wenigstens auf Anhieb den Vorwärtsgang im Notfall korrekt einzulegen, denn auch dabei hat die Aschatru (alte Schastrummel) ihren völlig eigenen Willen. Sie will halt hinaus aufs weite Meer, anstatt sich im Hafen zu langweilen, man muss das angesichts des immer stärker und stärker werdenden Windes verstehen. Nach dem gefühlt zwanzigsten Versuch lässt sie sich dann doch unbeschadet in die richtige Position bugsieren. Aus dem Training ist bitterer Ernst geworden.
Das wars wohl mit dem diesjährigen Törn. Die Böen werden immer lebhafter und die Klabauter pfeifen immer lauter durch die Takelagen.
Alternativprogramm: Badestrand. Dieser ist hier tatsächlich sehr schön und sehr groß und sehr weiß. Nach einem Imbiss in der Strandbar werfen wir uns für eine Siesta auf die Handtücher. Jedoch noch im Hinlegen bedeckt eben diese der fliegende Sand (hab ich schon erwähnt dass der Blasius heute recht kräftig geht?) , und der Sand hätte uns in Kürze vollends überdeckt, wenn wir nicht die Flucht ergriffen hätten. Dieser kleine Ausflug blieb also ein kurzes Vergnügen.
Stattdessen war an Bord jede Menge an Arbeit zu erledigen, einerseits Reinigung aller Art, andererseits zur Versorgung des Bootes für einige Tage Abwesenheit, da wir ja alle morgen abreisen.
Abends gab es Captains Dinner in der Pizzeria, allerfeinst, danke Capetano!
Dabei resümieren wir....140 Meilen,
fast alles unter Segel. Es war schon mal besser aber auch schon schlechter. Dazu noch neues Revier, neues Boot, prekäre Wettersituationen.
Auf gehts, das spiel "die crew" wartet! Gute Nacht und bis zu nächsten Mal!